Am 12. März 2022 fand die Preisverleihung des 15. Literaturpreises Nordost statt. Meine Kurzgeschichte „Jeder Mensch wie Glas“ hatte den ersten Platz belegt.
Die Corona-Situation ließ es zu, dass die Initiatoren des Preises, die freien Lektoren Dr. Gregor Ohlerich und Rouven Obst, eine kleine Veranstaltung organisieren konnten. Außer den Akteuren fanden zehn Personen Platz in der winzigen Kirche in Brüsenhagen. Brüsenhagen? Das ist eine ebenso winzige Ortschaft in der Ost-Prignitz in Brandenburg. Dieser Ort war es auch, in dem ich zwei Wochen lang in einer Ferienwohnung auf dem Hof Obst leben konnte – der eigentliche Preisgewinn. Bei der Veranstaltung nun erhielt ich zusätzlich noch eine Urkunde, die Nordost-Windrose (einen Kompass) und ganz viel Applaus :-)
Nach der Begrüßung durch Rouven Obst und vor der eigentlichen Preisverleihung stellte Dr. Gregor Ohlerich Siegertext und Autor dem Publikum vor; er gab einen Überblick über meine bisherige Schreibtätigkeit und erläuterte, was die beiden Jury-Mitglieder an meiner klassischen coming-of-age-Geschichte beeindruckt hatte. Anschließend war ich an der Reihe.
Den Löwenanteil der Veranstaltung durfte ich selbst gestalten. Neben der Siegergeschichte las ich noch zwei weitere Texte. Einen davon hatte ich speziell für diese Veranstaltung geschrieben. Er beschreibt meine ersten Tage in der Prignitz, die ersten Tage eines Ruhrpottlers im ländlichen Brandenburg, und kann durchaus als eine Liebeserklärung für diesen schönen Landstrich angesehen werden. Wer daran interessiert ist, der kann ihn auf meinem Internet-Blog nachlesen.
Am Abend fand dann noch ein gemütliches Kamingespräch zwischen mir und den beiden Lektoren statt. Bald kamen wir auch hier auf „Jeder Mensch wie Glas“ zu sprechen. Ich war erstaunt, wie vielschichtig sie den Text interpretierten und wie gekonnt sie ihn sezierten. So hörte ich einmal aus literaturwissenschaftlicher Sicht, was an meiner Geschichte gelungen war, was sie ausmachte, über welche Wege sie bei Lesenden wirkt und in welche Fallen sie nicht tappt. Ich denke, meine Gesprächspartner hatten mit allem recht, doch dem Autor selbst ist davon vorher höchstens die Hälfte bewusst gewesen ;-)
Auch über andere meiner Texte sprachen wir noch, und so erfuhr ich auch, was mitunter nicht so gelungen war. Gerade diese Offenheit, die ja insbesondere die Zusammenarbeit mit einem Lektor / einer Lektorin ausmacht, half mir, meine Geschichten einmal nicht nur rein intuitiv zu betrachten, sondern tiefere Aspekte der Literatur bewusst zu berücksichtigen. Ich denke, all das hat sich in meinem Hinterkopf festgesetzt und wird mir sehr dabei helfen, gute Texte zu schreiben.
Apropos Schreiben: Die zwei Wochen in Brüsenhagen waren ja ein Schreibaufenthalt. Und geschrieben habe ich wirklich viel. Zwei völlig neue Kurzgeschichten habe ich begonnen und fertiggestellt, für zwei schon ältere konnte ich endlich ein Ende finden, eine weitere habe ich begonnen. Fern von meinem Alltag fiel es mir nicht schwer, täglich mehrere Stunden in der Bude zu hocken und mich meinen Geschichten zu widmen. Ein Schreibaufenthalt ist schon cool!
Auch an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an Rouven Obst und Gregor Ohlerich, nicht nur für den zuerkannten Preis, sondern für eine angenehme, lehrreiche Zeit mit sehr sympathischen Menschen. Und ich danke allen Besucherinnen und Besuchern, die zur Preisverleihung erschienen sind, sowie dem Förderverein der Brüsenhagener Kirche – denn ohne Kirche keine Veranstaltung. Und last but not least: Danke an Alma für all die Fotos hier.
Die gesamte Preisverleihung inkl. meiner Lesungen ist übrigens als Video auf der Wettbewerbs-Homepage zu sehen.
Auf meinem Internet-Blog coonlight.de habe ich einen weiteren Artikel über meine Reise nach Brandenburg veröffentlicht. Dort sind insbesondere viele Fotos der schönen Landschaft und von meinem Leben auf Hof Obst zu sehen. Außerdem kann dort mein oben erwähnter Text über die Prignitz gelesen werden.
Im Oktober 2024 habe ich alle interessierten Menschen eingeladen, mich zu einer Wohnzimmerlesung zu sich nach Hause einzuladen, bei der ich meinen Roman „Entgrenzt“ vorstelle. Viele sind diesem Aufruf gefolgt. Ich habe Einladungen innerhalb des Ruhrgebiets aber auch bis nach Berlin oder sogar nach Österreich erhalten. Dennoch dürfen auch noch viele folgen. Ob nur sehr wenige Personen, ob großes Publikum – ich komme nach wie vor gerne vorbei!
Endlich war es soweit: Am 12.05.2023 habe ich mein neues Buch mit dem Titel „Wagnis“ vorgestellt.
Schon lange angekündigt und von vielen erwartet: der erste Roman von Peter Coon. Titel und Untertitel lauten: Entgrenzt – Wenn künstliche Intelligenz die natürliche sucht. Diese Geschichte – spannungsreich und philosophisch – handelt von künstlicher und natürlicher Intelligenz und beleuchtet sehr kurzweilig die Eigenheiten und Widersprüche des menschlichen Wesens.
Nach drei Kurzgeschichtenbänden und einer viel zu langen Pandemiezeit erscheint mit Wagnis nun endlich wieder ein Buch von Peter Coon – diesmal eine einzelne Geschichte, eine Novelle über Pazifismus in Zeiten des Krieges.